Marketing OWL 2018: Seidensticker überzeugt

14. Preisverleihung des Marketing Clubs OWL Bielefeld für herausragende Marketingleistung im Herbst 2018

Martin Friedrich (Seidensticker Group, h.l.), Alf Meyer zur Heyde (Präsident MC), André Mielitz (Geschäftsführer MC), Silvia Benzinger (Vorstandsmitglied Seidensticker Group), Nicole Seidensticker-Delius, sowie Gerd-Oliver (v.l.) und Frank Seidensticker (v.r.) Foto: Susanne Freitag
Martin Friedrich (Seidensticker, hinten links), Alf Meyer zur Heyde  (Präsident MC),André Mielitz (Marketing.Club), mit Vorstandskollegin Silvia Benzinger , Nicole Seidensticker-Delius, sowie Gerd-Oliver (vorne. l.) und Frank Seidensticker (r.). | © Foto: Christian Mathiesen

 

(Bielefeld, 21. September 2018) Die schwarze Rose stand an diesem Abend im Mittelpunkt. Sie ist Sinnbild und Marke zugleich. Seit genau 50 Jahren ziert sie die Hemden und Blusen aus dem Hause Seidensticker, das in dritter Generation von Gerd Oliver und Frank Seidensticker geführt wird. Mit einer mutigen Kampagne in puncto Markenführung ist es Seidensticker gelungen, sowohl die Wahrnehmung der Marke als auch den Absatz deutlich zu steigern.

„Mit einer erfolgreichen Marketingstrategie hat sich die Seidensticker-Gruppe als mittelständisch geprägtes Unternehmen aus der Region OWL überproportional positiv in seinem Markt durchgesetzt“, so skizziert Alf Meyer zur Heyde, Präsident des Marketing Clubs OWL Bielefeld, zum Auftakt der Veranstaltung die Kriterien der 13-köpfigen Jury, die sich die Entscheidung nicht leichtgemacht hat. In seiner Begrüßung dankte er den Mitgliedern für die ausgiebige Diskussion.

Holger Piening, Vizepräsident der IHK Ostwestfalen zu Bielefeld, unterstreicht das Renommee des Marketing-Preises, „dessen Strahlkraft weit über die Region hinausreicht“ und wagt einen ersten historischen Rückblick, wie es sich für ein fast 100-jähriges Traditionsunternehmen gehört. Er erzählt von der Tradition Bielefelds als Leineweberstadt, die mit der Ravensberger Spinnerei um 1850 die größte auf dem europäischen Kontinent war. Und natürlich von dem 1919 von Walter Seidensticker gegründeten Unternehmen, das bereits 1938 mit seiner Jahresproduktion von Hemden erstmalig die 1-Millionen-Marke knackte. 1957 folgte das erste bügelfreie Hemd und das erste Markenhemd in der Geschichte der deutschen Bekleidungsindustrie. Holger Piening betont die tiefe Verwurzelung von Seidensticker in der Region und übergab das Wort an den Preisträger von 2016, der traditionell die Laudatio hält.

Ralph-Jörg Wezorke von der Lightpower GmbH aus Paderborn hatte sich gut vorbereitet und berichtet von seinem Besuch im Hause Seidensticker. Schon an den verschiedenen Architekturstilen der Gebäude merke man, dass an diesem Ort Unternehmergenerationen gelebt und gewirkt hätten. „Ich fürchte, einige Dinge werden sie heute zwei Mal hören.“ Damit erntet er die Lacher der zahlreich erschienenen und gut aufgelegten Gäste. Denn es ging um die Historie. Ein Satz des Gründers Walter Seidensticker, dessen Ölgemälde er lange betrachtete, bleibt besonders im Gedächtnis: „Alles, was ich anfasste, wurde zu Hemden.“ Für den Geschäftsführer von Lightpower eine Begegnung mit der DNA des Unternehmens. In für die Textilindustrie schwierigen Zeiten sei die Seidensticker-Gruppe der „geordneten Langeweile zu Leibe gerückt“ und hätte sich mit einer erstklassigen Kampagne konsequent den Herausforderungen gestellt. Mit frischer Fernsehwerbung, der Einbeziehung von Social Media und parallel habe man den Mut gehabt, entgegen der „Geiz ist geil“-Mentalität das Preissegment anzuheben. Die Verbindung von Fach- und Onlinehandel habe bestens funktioniert, denn 70 Prozent aller Verkäufe würden heute über das Onlineportal vorbereitet, aber der Kauf im Handel getätigt. Dabei sei sich das Familienunternehmen treu geblieben. Werte, Prinzipien und Ethik würden von den Gesellschaftern gelebt, egal ob der Markt steige oder absacke.

Freudig nimmt Gerd Oliver Seidensticker den Preis, eine in Bronze gegossene Eule, in Empfang und dankt dem kompletten Seidensticker-Team und insbesondere dem Festkomitee, das in den firmeneigenen Räumlichkeiten noch bis spät in die Nacht für den reibungslosen Ablauf der feierlichen Veranstaltung gesorgt hat. Mit „Einige Dinge werden Sie heute auch drei Mal hören“ sorgt er erneut für Heiterkeit beim Publikum. Nach einem kurzen Streifzug durch die Geschichte und einem kurzen Film kommt er auf die veränderten Marktanforderungen zu sprechen, die sich spätestens zu Beginn der 1990er Jahre einstellten. Als Frank und Gerd Oliver Seidensticker in die Geschäftsführung eintraten, gab es 16 Sublabels, die Marke Seidensticker war für den Konsumenten nicht mehr klar erkennbar. Deshalb entschloss man sich 2003 zum Comeback der Schwarzen Rose. „Es gab einen Bedarf an jungen Hemden, die schlanker tailliert waren.“

2015 hatte das Bielefelder Unternehmen die Markenvielfalt auf zwei heruntergeschraubt: Seidensticker und Jacques Britt. Die Markenbekanntheit sank leicht von 60 auf 55 Prozent. Immer noch ein guter Wert, aber dem Erosionsprozess sollte aktiv begegnet werden unter Nutzung digitaler Technologien. „Durch das Web und Social Media hatten wir plötzlich die Möglichkeit, in engen Kontakt mit den Kunden zu kommen. Die Chance wollten wir nutzen“, so Gerd Oliver Seidensticker.

Der umfangreiche Strategieprozess basierte auf der Nutzung der Markenkompetenz unter dem Slogan „Perfektion aus Leidenschaft seit 1919“ und auf der Erfüllung der Markenvision sowie auf der Besetzung der Marktlücke „Status“. Das bedeutete: eine Marke mit fünf Passformen, die farblich gekennzeichnet und damit schnell identifizierbar sind. Auch die Seidensticker Bluse erfuhr eine Aufwertung als hochwertige Blusenmarke.

Im Frühjahr 2017 wurde die neue Printkampagne mit neuer, cooler Bildsprache in Szene gesetzt. 750 TV-Spots à 12 Sekunden generierten 57,2 Millionen Werbekontakte bei einer Reichweite von 42 Prozent. Von März bis Dezember 2017 lief zusätzlich eine digitale Kampagne mit Bannerwerbung bei Google AdWords und auf Social-Media-Kanälen. Kooperationen mit Influencern unterstützten diese Aktivitäten im Herbst/Winter 2017/18. Insgesamt investierte die Seidensticker-Gruppe nach Angaben ihres Gesellschafters Gerd Oliver Seidensticker rund 1,5 Millionen Euro zusätzlich zum Werbebudget von rund 1,5 Millionen Euro. Dazu gehörte auch ein Upgrade des eigenen Webshops zur Stärkung des E-Commerce.

Mit der positiven Entwicklung der Markenwahrnehmung ist Seidensticker mehr als zufrieden. Auch was Umsatzentwicklung und Zuwächse anbelangt. Beste Voraussetzungen für das 100-Jährige Firmenjubiläum im Jahr 2019. Aber zunächst wurde im Anschluss an die Ausführungen von Gerd Oliver Seidensticker die Marketing OWL 2018 gebührend gefeiert.

www.seidensticker.de

 

Text: Eike Birck

Fotos: Susanne Freitag

Pressemitteilung: Seidensticker erhält "Marketing OWL 2018"

Die Unternehmensgruppe Seidensticker ist ein traditionsreiches Familienunternehmen und wird bereits in der 3. Generation geführt. Die beiden geschäftsführenden Gesellschafter Gerd Oliver (r.) und Frank Seidensticker (l.) bilden gemeinsam mit Dr. Silvia Bentzinger und Martin Friedrich die Unternehmensleitung des renommierten Hemden- und Blusenherstellers. Foto: Seidensticker

(Bielefeld, 21. Februar 2018). Die Bielefelder Seidensticker-Gruppe ist Gewinner der Marketing OWL 2018. Die renommierte Auszeichnung, die bereits zum 14. Mal verliehen wird, geht – so die Ausschreibung – an ein „mittelständisch geprägtes Unternehmen“ aus OWL, das sich „durch eine erfolgreiche Markenstrategie überproportional positiv in seinem Markt durchgesetzt hat.“

Gesellschafter Gerd Oliver Seidensticker überzeugte die 13-köpfige Jury mit der „Re-Positionierung einer Traditionsmarke“. 2003 hatte sich Seidensticker für ein Comeback der Schwarzen Rose entschieden. 2015 wurde der Markenrelaunch von Deutschlands bekanntester Hemdenmarke eingeleitet.

Als Basis diente eine Marktanalyse, die kritische Ergebnisse brachte. Es gab keine einheitliche Markenarchitektur, im Vergleich zum Wettbewerb war Seidensticker in der jungen Zielgruppe zurückgefallen. Hinzu kam die Umwälzung durch die Digitalisierung, die Industrie und Handel insgesamt vor längst nicht gelöste Herausforderungen stellte – und stellt.

Als Handlungsfelder für Seidensticker kristallisierten sich heraus: Die Verhinderung eines weiteren Erodierens der Marke sowie das Stoppen des Abwärtstrends bei Markenbekanntheit, Markenpräferenz und Markenkauf. Wesentlich war auch die Rückversicherung an wichtige Handelskunden: Seidensticker ist und bleibt relevant.

Der umfangreiche Strategieprozess basierte auf der Nutzung der Markenkompetenz („Perfektion aus Leidenschaft seit 1919“), auf der Erfüllung der Markenvision sowie auf der Besetzung der Marktlücke „Status“. Aus drei Sublabels und drei Passformen wurde eine Marke mit fünf Passformen, die farblich gekennzeichnet und damit schnell identifizierbar sind. Auch die Seidensticker Bluse erfuhr eine Aufwertung als hochwertige Blusenmarke.

Basis aller Entscheidungen war und ist die Seidensticker Vision: „Wir werden Seidensticker zum 100-jährigen Jubiläum als hochwertige Hemden- und Blusenmarke im formellen und semiformellen Segment mit führender Rolle im europäischen Modemarkt positionieren.“

Im Frühjahr 2017 wurde die neue Printkampagne mit neuer Bildsprache in Szene gesetzt. 750 TV-Spots à 12 Sekunden generierten 57,2 Millionen Werbekontakte bei einer Reichweite von 42 Prozent. Von März bis Dezember 2017 lief zusätzlich eine digitale Kampagne mit Bannerwerbung, bei Google AdWords und in Social-Media-Kanälen. Kooperationen mit Influencern unterstützten diese Aktivitäten im Herbst/Winter 2017/18. Insgesamt investierte die Seidensticker-Gruppe nach Angaben ihres Gesellschafters Gerd Oliver Seidensticker rund 1,5 Millionen Euro zusätzlich zum Werbebudget von rund 1,5 Millionen Euro. Dazu gehörte auch ein Upgrade des eigenen Webshops zur Stärkung des E-Commerce.

Mit der positiven Entwicklung der Markenwahrnehmung ist Seidensticker mehr als zufrieden. Im Reinverkauf der Kollektion Frühjahr/Sommer 2018 verzeichnete das Unternehmen zweistellige Zuwächse. Nahezu verdoppelt hat sich seit 2014 das E-Commerce-Wachstum. Die Umsatzentwicklung der Marke Seidensticker gesamt stieg von 2011/12 auf 2016/17 um mehr als 50 Prozent – „im Verhältnis zu Stagnation und teils Rückgängen in der Branche ein guter Erfolg“, kommentiert Jury-Vorsitzender Frank Nientiedt, Leiter Corporate Marketing der Böllhoff Gruppe, als Sprecher der 13-köpfigen Fachjury der Marketing OWL 2018.

Im Jahr 2018 wollen die Marketingverantwortlichen an einer weiteren Aufwertung der Marke arbeiten. Die Online-Präsenz wird verstärkt, die neue Bildsprache wird auf allen Kommunikationskanälen und in allen Werbemitteln zum Einsatz kommen. Attraktive Nutzen für die Kernzielgruppe wie etwa der Monogramm-Service werden ausgebaut. Und natürlich beobachtet Seidensticker das Branchenumfeld, das mit vielfältigen Herausforderungen kämpft. Gerd Oliver Seidensticker: „Einfacher wird es nicht. Aber Seidensticker hat beste Voraussetzungen, um das 100-Jährige im Jahr 2019 erfolgreich und mit Freude feiern zu können.“

Der Präsident des Marketing Clubs OWL Bielefeld, Alf Meyer zur Heyde, freut sich auf die 14. Verleihung der Marketing OWL, die für den Herbst geplant ist. Eine Gratulation gab es auch für den zweiten Finalisten der diesjährigen Auswahlrunde. Das Bielefelder Unternehmen ruf Reisen ist seit 35 Jahren am Markt und seit Jahren Nummer 1 für Jugendreisen in Europa.

www.seidensticker.de


Fragen beantworten:

Gerd Oliver Seidensticker
Geschäftsführender Gesellschafter
Textilkontor Walter Seidensticker GmbH & Co. KG
Telefon: 0521 306-321
gerd.oliver.seidensticker@seidensticker.de

Alf Meyer zur Heyde
Präsident Marketing Club OWL Bielefeld e. V.
Telefon: 0521 592-300
Mobil: 0172 5654490
alf.meyer-zur-heyde@db.com

Die Marketing OWL

Die „Marketing OWL“ wird seit 1997 an ein mittelständisches Unternehmen aus Ostwestfalen-Lippe verliehen, das sich in jüngster Vergangenheit nachweislich durch eine erfolgreiche Marketingstrategie überproportional positiv in seinem Markt durchgesetzt hat. Kriterien für die viel beachtete Auszeichnung sind Markerfolg, nachweisbare Leistungen im Marketing und eine insgesamt marktorientierte Unternehmensführung.

Die „Marketing OWL“, eine in Bronze gegossene Eule, ist als Synonym für den geschärften Blick marketingorientierter Unternehmen zu verstehen. Das englische Wort „OWL“ für „Eule“ ist identisch mit der Abkürzung für die Region Ostwestfalen-Lippe: OWL.

www.mc-owl-bielefeld.de

Die Jury der 14. Marketing OWL traf sich Anfang Januar 2018 zur finalen Entscheidung in der „Welt der Verbindungen“ der Böllhoff Gruppe. Eingeladen hatte Jury-Vorsitzender Frank Nientiedt. Im Bild (v. l.): André Mielitz, Andrea Stieg, Prof. Dr. Sabrina Hegner, Frank Nientiedt, Thomas Lauritzen, Ansgar von Garell, Susanne Schaefer-Dieterle, Jan Majer-Leonhard, Holger Piening, Alf Meyer zur Heyde, Thomas Niehoff. Auf dem Foto fehlen: Wolf D. Meier-Scheuven, Jens Beining. Foto: Susanne Freitag

Die Mitglieder der Jury
der „Marketing OWL 2018“

Jens Beining
Geschäftsführender Gesellschafter p.h.G.
Wortmann KG, Detmold

Ansgar von Garell
Marketing Director
MA Lighting International GmbH, Paderborn

Prof. Dr. Sabrina Hegner
Professorin für Wirtschaftspsychologie
FH Bielefeld

Thomas Lauritzen
Direktor Unternehmenskoordination und Pressesprecher
SCHÜCO International KG, Bielefeld

Jan Majer-Leonhard
Leiter Marketing
GOLDBECK GmbH, Bielefeld

Wolf D. Meier-Scheuven
Geschäftsführer
BOGE Kompressoren Otto Boge GmbH & Co. KG, Bielefeld

Alf Meyer zur Heyde
Mitglied der Geschäftsleitung Deutsche Bank AG, Bielefeld
Präsident Marketing Club OWL Bielefeld e. V.

André Mielitz
Geschäftsführender Gesellschafter Artgerecht Werbeagentur, Bielefeld

Thomas Niehoff
Hauptgeschäftsführer
Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen zu Bielefeld

Frank Nientiedt
Jury-Vorsitzender

Leiter Corporate Marketing
Böllhoff Gruppe, Bielefeld

Holger Piening
Geschäftsführer
Piening GmbH, Bielefeld

Susanne Schaefer-Dieterle
Inhaberin ssd Kommunikation, Bielefeld

Andrea Stieg
Int. Senior Brand Manager
Dr. August Oetker Nahrungsmittel KG, Bielefeld

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