Marketingorganisation der Zukunft

Bei HLB Dr. Stückmann und Partner in Bielefeld (v. l.): André Mielitz, MC Geschäftsführer, Sabine Häring, MC Vorstandsmitglied, Dirk Bathen, Soziologe und Innovationsforscher, Hamburg, Axel Steinhardt, MC Vorstandsmitglied.
24. November 2014
HLB Dr. Stückmann und Partner

„Was passiert, wenn nichts passiert?“

(Bielefeld, 24. November 2014). „Keine Prognosen, sondern Denkanstöße“ zu den zentralen Herausforderungen, vor denen sich das Marketing für die Zukunft sieht, will die Studie „Marketingorganisation der Zukunft“ liefern. Digitalisierung, neue Arbeitswelten, die Netzwerkgesellschaft – Marketingfachleute stoßen innerhalb der heutigen Strukturen und Prozesse an neue Grenzen. Wie kann sich das Marketing für die Zukunft gut aufstellen, welche Fragen müssen dabei gestellt, welche Prozesse durchlaufen werden?

Die Zukunftsforscher und Organisationsentwickler BathenJelden haben in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Marketing Verband und sechs Unternehmenspartnern einen Think-Tank zum Thema initiiert und dabei rund 40 Experteninterviews sowie Online-Befragungen mit über 800 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus dem Marketingumfeld durchgeführt. Dirk Bathen, Soziologe und Innovationsforscher aus Hamburg, stellte bei HLB Dr. Stückmann und Partner in Bielefeld vor dem MC OWL Bielefeld die wichtigsten Thesen vor.

Derzeit herrscht laut Bathen große Unsicherheit bei Unternehmen und Agenturen in Bezug auf das eigene Rollenverständnis. „Welche Aufgaben und Entwicklungsmöglichkeiten hat das Marketing zukünftig (noch)?“ und „Wofür braucht man Agenturen?“. Auch der zunehmende Trend zur Atomisierung, bei dem alle Abteilungen beginnen, sogenanntes Marketing zu machen oder eigene Spezialagenturen beauftragen, werfe Probleme auf. Einige Unternehmen reagieren bereits und schaffen neue Führungs- und Organisationsstrukturen. Ein Beispiel ist die Position des CDO Chief Digital Officers, der für alle digitalen Belange im Unternehmen verantwortlich zeichnet.

Barthen empfiehlt neue Wege zu suchen, um mit diesen Herausforderungen umzugehen. Veränderung sieht er dabei „als Erfolgs-Vorraussetzung“ und sagt: „Wer Relevanz gewinnen will, sollte sich neu aufstellen.“ Er rät, zuerst ein „neues Selbstverständnis zu entwickeln“, dem seiner Erfahrung nach dann „Strukturen, Prozesse und Kompetenzen automatisch folgen“. Patentrezepte gebe es nicht, denn jede Branche und jedes Unternehmen seien anders.

„Was passiert, wenn nicht passiert?“ Die möglichen Konsequenzen des eigenen Handelns oder Nicht-Handelns durchzuspielen, sei ein Weg, das Bewusstsein für die Situation im Unternehmen schärfen. Bislang scheitere der Wandel häufig, weil „die Zukunft im Tagesgeschäft untergeht“. Seine Tipps: „Freiräume schaffen, mutig das eigene Wunschbild zu schärfen, versteckte Ressourcen ausfindig machen und sich die Lizenz zum Wandel geben.“

Die Studie „Marketingorganisation der Zukunft“ wird auf der Website des Deutschen Marketing Verbandes kostenlos als PDF zum Download bereitgestellt und kann dort als Buch bestellt werden.
www.marketingverband.de/der-dmv/studien/

www.marketingorganisation-der-zukunft.de

Text: Martina Höke, Bielefeld
Fotos: Sandra Sánchez, Bielefeld

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