Female Marketing – Kaufentscheidungen sind weiblich, viele Kampagnen aber nicht.

Frauen lieben Vielfalt: Claudia Scholz (l.), geschäftsführende Gesellschafterin thinknewgroup GmbH, und MC Vorstandsmitglied Claudia Dohn, Leiterin der Niederlassung Bielefeld Sal. Oppenheim, in der Konzeptgalerie MAUERWERK.
04. März 2013
Mauerwerk

Strategien für die Wirtschaftsmacht Frauen?

(Bielefeld, 04. März 2013). „Frauen sind kein Nischenmarkt, sondern eine Wirtschaftsmacht.“ Claudia Scholz, Geschäftsführerin der thinknewgroup GmbH aus München, weiß, was Unternehmen verstehen müssen, die an Frauen verkaufen wollen. Der Titel ihres gut besuchten Vortrags in der Konzeptgalerie MAUERWERK lautete: „Female Marketing – Kaufentscheidungen sind weiblich, viele Kampagnen aber nicht.“

Frauen treffen die Mehrzahl der Kaufentscheidungen oder sind in sie involviert. Das betrifft nicht nur die traditionell weiblich besetzten Themen wie Einrichtung oder Kleidung, sondern längst auch Branchen wie die Automobil- oder Elektronikindustrie. Kernzielgruppe des Marketings war hier bislang der Mann. Aber auch sonst fühlen sich Studien zufolge über 90 Prozent der Frauen von der Werbung nicht angesprochen und verstanden, so Claudia Scholz. Die thinknewgroup in München hat sich seit Jahren auf das Thema Female Branding spezialisiert.

Der „Megatrend Feminisierung“ fordert ein Umdenken in den Unternehmen, in immer mehr Bereichen übernehmen die Frauen die Führung. Weibliche Denk- und Handlungsmuster leiten einen Wertewandel ein, den Marketingexperten berücksichtigen müssen – im besten Fall gewinnbringend umsetzen. Werte und Trends wie Wellbeing, Authentizität, Nachhaltigkeit oder Verantwortung werden von weiblichen Käufern stärker nachgefragt als von männlichen, sagte Scholz. Frauen denken und entscheiden prozessorientierter als Männer, deren Kaufverhalten in der Regel stark ergebnisorientiert ist. Die Konsequenz: „Marketing ist im Umbruch“. Das Werbeumfeld strukturiert sich komplett neu.

Ohne Know-how und gute Marktforschung geht dieser Umbruch für viele Unternehmen nicht reibungslos vonstatten. Ein Beispiel: pinkfarbene Frauenzonen, mit denen das Unternehmen Media Markt bei den Kundinnen punkten wollte. Eine teure Maßnahme, die das angestrebte Ziel komplett verfehlte, illustrierte Scholz.

Die thinknewgroup hat für Unternehmen und Marketingschaffende die „8 Erfolgsfaktoren, um Frauen zu gewinnen“ entwickelt. Denn Frauen – einmal von einem Produkt überzeugt – sind hervorragende Multiplikatorinnen, Expertinnen des Beziehungsmarketings und der sozialen Netzwerke. Für Käuferinnen stellen beispielsweise Ästhetik und Design, Abwechslung in der Produktpalette oder Variantenreichtum wichtige Kaufkriterien dar. Frauen haben immer weniger Zeit und honorieren einen hervorragenden Service ebenso wie Marketing- und Kommunikationsmaßnahmen, die die heutige Rollenvielfalt berücksichtigen. Sie wollen abholt werden bei Themen wie Job, Kinder, Haushalt, Freunde, Hobbys – und das auf der ganzen Bandbreite der Kommunikationskanäle.

Die thinknewgroup hat herausgefunden, dass schlechte Produkte Frauen ein Greul sind und kaum Chancen haben. Eine integre Unternehmensphilosophie, nachhaltiges Wirtschaften und die Berücksichtigung sozialer Belange in der Produktion, sind dagegen gute Kaufkriterien. Das gilt auch für die emotionale Bindung an eine Marke.

Die Mitglieder des Marketing Clubs OWL Bielefeld und zahlreiche Gäste, unter anderem aus dem Verband deutscher Unternehmerinnen (VdU) waren an diesem Abend Gäste des Bankhauses Sal. Oppenheim. Die Veranstaltung fand in der Konzeptgalerie MAUERWERK statt, einem Showroom für internationale Möbel und Künstler der Region OWL.

www.thinknewgroup.com
www.facebook.com/KonzeptgalerieMauerwerk

Text: Martina Höke, ssd Kommunikation, Bielefeld
Fotos: Susanne Freitag, Bielefeld

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