Interrogare GmbH, Bielefeld

Walter Freese, Director Business Development bei Interrogare; Foto: Interrogare GmbH

Smarte und individuelle Marktforschung

Seit fast 25 Jahren dreht sich beim Bielefelder Unternehmen Interrogare alles um Marktforschung. Bekannt ist das Full-Service Institut vor allem für individuelle und smarte Lösungsansätze sowie methodisch anspruchsvolle Marktforschungsstudien, die genau die Ergebnisse generieren, auf deren Basis weitreichende Entscheidungen getroffen werden können. Gerade jetzt – in absolut volatilen Zeiten – sind verlässliche Daten und Erkenntnisse unerlässlich. Ein Interview mit Walter Freese, Director Business Development bei Interrogare.

Herr Freese, erst Corona, dann der Ukraine-Krieg, Inflation, Preissteigerungen – die aktuellen Krisen beeinflussen das Konsumverhalten der Menschen. Was bedeutet das für Marketing und Marktforschung?
Mit Blick auf die aktuellen Projekte und Anfragen liegt aus Marktforschungssicht der Fokus auf den (klassischen) Themen Kunde und Preis. Vieles von dem, was wir in den letzten Jahren über Konsumentenverhalten, Einstellungen, Erwartungen und Bedürfnisse erforscht und gelernt haben, muss durch die aktuellen Entwicklungen neu überdacht werden. Prioritäten und Präferenzen ändern sich, der Preis für bestimmte Produkte hat für viele Konsumentengruppen eine neue Relevanz erhalten und Markenhersteller sehen sich durch günstigere Eigen- und Handelsmarken herausgefordert. Umso wichtiger ist es, genau hinzuschauen. Das Konsumentenverhalten ist komplex und volatil und das Phänomen des hybriden Konsumenten schlägt auch hier voll durch. Wofür sind die Menschen noch bereit Geld auszugeben? Welche Markenversprechen und Produktinnovationen geben den Menschen Halt und Orientierung? Auf diese und zahlreiche weitere Fragen gibt die Marktforschung valide und aktuelle Antworten.

Wie beeinflussen die aktuellen Krisen den nachhaltigen Konsum? Verliert das Thema angesichts der Inflation für die Konsumenten an Relevanz?
Wir haben es ja generell bei der Messung der Verhaltensrelevanz von ethisch oder moralisch aufgeladenen Themen wie Nachhaltigkeit mit der viel beschriebenen ‚Say-Do-Gap‘ zu tun. Fragt man die Konsumenten direkt nach der Wichtigkeit von umweltfreundlichem, klimaschonendem oder nachhaltigem Verhalten, so bekommt man sehr hohe Zustimmungswerte. Steht der gleiche Konsument aber am Regal und hat die Wahl zwischen herkömmlichen und Bio-Produkten, die das Doppelte und Dreifache kosten können, greifen viele doch zu dem preisgünstigen Produkt. Aufgrund der aktuellen ökonomischen Krise ist davon auszugehen, dass der Preis im Vergleich zu anderen Kauffaktoren wie Nachhaltigkeit bei vielen Konsumenten weiter an Relevanz gewinnen wird.

Wie können und müssen Marken auf die aktuellen Entwicklungen reagieren?
Wir können nur raten, dass alle Unternehmen ihre Marken, Produkte und Zielgruppen im Blick behalten. Volatile Zeiten erfordern ein engmaschiges Monitoring aller Marketing-Maßnahmen – vom Packungs-Design bis zum Preis. Auch wenn wir hier als Marktforscher nicht frei von Eigeninteresse sein können, werden aktuelle Insights und verlässliche Datengrundlagen noch wichtiger als in anderen, stabileren Zeiten. Und wenn es auch zwischendurch nur mal kleinerer, schneller Studien bedarf – verlässliche Daten sind die beste Grundlage für erfolgreiche Entscheidungen.

www.interrogare.de

Mitglieder-Login

Geben Sie Ihren Benutzernamen und Ihr Passwort ein, um sich an der Website anzumelden