Hochschule Bielefeld – University Of Applied Sciences And Arts

Dr. Lars Kruse, Leiter der Hochschulkommunikation; Foto: Patrick Pollmeier

„Aus FH wird HSBI“

Die Fachhochschule Bielefeld erhält zum 19. April 2023 einen neuen Namen: „Hochschule Bielefeld – University of Applied Sciences and Arts (HSBI)“. Dr. Lars Kruse, Leiter der Hochschulkommunikation, im Gespräch mit dem CLUB REPORT über die Gründe für die Umbenennung und die Anpassung des Corporate Designs.

Warum hat sich die Fachhochschule Bielefeld entschieden, künftig unter einem neuen Namen zu firmieren?
Dr. Lars Kruse: Das hat mehrere Ursachen: Seit den „Nullerjahren“ haben immer mehr Fachhochschulen ihrem gewandelten Profil auch im eigenen Namen Rechnung getragen und sich in „Hochschulen für Dr. Lars Kruse, Leiter der Hochschulkommunikation Angewandte Wissenschaften“ oder nur in „Hochschule“ umbenannt. Die FH Bielefeld gehört im Bundesvergleich zur Gruppe der letzten Fachhochschulen, die diesen Schritt vollziehen. Auch Gesetzgebung und Behörden berücksichtigen das gewandelte Profil der Fachhochschulen und arbeiten mittlerweile in erster Linie mit dem Oberbegriff „Hochschulen für Angewandte Wissenschaften“.

Was meinen Sie mit „gewandeltem Profil“?
Dr. Lars Kruse: Das Leistungsbild der FH Bielefeld hat sich mit den Jahren deutlich verändert. Wir sind dem alten, eher verschulten Fachhochschulwesen längst entwachsen. Neben anwendungsorientierter Lehre haben Forschung und Transfer immer größere Bedeutung erlangt. Das wird jetzt auch im Namen deutlich. Als die einstigen Fachhochschulen Anfang der 1970er-Jahre gegründet wurden, waren sie das Instrument der Politik, dem damaligen Akademikermangel etwas entgegenzusetzen und das Bildungssystem durchlässiger zu gestalten. Fachhochschulen galten als ideale Option, um sich auf dem sogenannten zweiten Bildungsweg für Fach- und Führungsaufgaben zu qualifizieren. Heute sind wir offen für Menschen, die die unterschiedlichsten Voraussetzungen mitbringen, und man kann bei uns sogar seine Doktorarbeit schreiben. Über die Hälfte unserer Studierenden haben die Allgemeine Hochschulreife und studieren bei uns, weil ihnen das Angebot mit seinem großen Praxisbezug und seiner engen Verzahnung von Lehre und praxisbezogener Forschung zusagt – nicht, weil ihnen die Unis wie früher versperrt sind.

Wer waren die Treiber im Umbenennungsprozess?
Dr. Lars Kruse: Alle Gruppen haben das Thema viele Jahre diskutiert – Profs, Mittelbau, Studierende, Verwaltung. Vor zehn Jahren hatte man sich noch gegen eine Umbenennung entschieden. In den vergangenen drei, vier Jahren hat sich der Wind jedoch gedreht, und so wurde im Senat, in dem alle internen Stakeholder vertreten sind, die Umbenennung mit überwältigender Mehrheit beschlossen. Ich erinnere mich, dass aus der Professorenschaft die stärkste Kritik am Begriff Fachhochschule kam. Das ging von „verstaubt“ über „nachteilig für die Beantragung von Drittmitteln“ bis hin zu „man verwechselt uns zu leicht mit der Fachhochschule des Mittelstandes“. Wichtig war auch, dass der englische Untertitel angepasst wurde. Bisher lautete er, „University of Applied Sciences“. Künftig wird der Untertitel mit dem Zusatz „…and Arts“ versehen sein, sodass auch die Studiengänge des Fachbereichs Gestaltung sowie die Architekturstudiengänge am Campus Minden im Hochschulnamen abgebildet sind. Gepusht wurde die Umbenennung natürlich vom Präsidium, und zwar sowohl vom alten wie vom aktuellen, denn auch hier sah man die Notwendigkeit, einen Namen zu finden, der besser zu unserer Corporate Identity passt.
Apropos: Welche Auswirkungen hat die Umbenennung auf CI und CD?
 Dr. Lars Kruse: An der CI haben wir in den vergangenen Jahren in unterschiedlichen Arbeitsgruppen intensiv gearbeitet. Da geht es um Qualität in Lehre, Forschung und Transfer. Wichtig sind auch Querschnittsthemen wie Internationalität, Digitalisierung und Nachhaltigkeit. Besonders Augenmerk legen wir überdies auf Vielfalt, Gendergerechtigkeit und Familienfreundlichkeit. Das bleibt ein laufender Prozess, der sich in unserem an die aktuellen und künftigen Erfordernisse angepassten Profil ausdrückt. Das CD hingegen hinkte der Entwicklung zuletzt etwas hinterher. Wir werden ab 19. April dieses Jahres mit einer neuen Wortbildmarke arbeiten. Über die kann ich heute so viel verraten: Das Kürzel HSBI spielt eine bedeutende Rolle. Wir haben ein gestalterisches System daraus abgeleitet, das moderner und besser auf die Bedarfe des Onlinezeitalters ausgerichtet ist. Denn heutzutage ist jede und jeder Publisher – an einer Hochschule umso mehr.

www.fh-bielefeld.de ab 19.4.2023:
www.hsbi.de

Info HSBI Die Fachhochschule Bielefeld, künftig „Hochschule Bielefeld (HSBI)“ ist mit mehr als 10.500 Studierenden die größte Hochschule für Angewandte Wissenschaften in OWL. Sie besitzt Standorte in Bielefeld, Minden und Gütersloh. Das Angebot der sechs Fachbereiche umfasst 75 Studiengänge und reicht von BWL und Ingenieurwissenschaften über Gestaltung, Architektur und Bauwesen bis hin zu Soziale Arbeit, Pädagogik der Kindheit, Pflege und Hebammenwissenschaft. Studieren kann man klassisch in Vollzeit, praxisintegriert mit Anstellung (und Bezahlung!) in einem Unternehmen oder berufsbegleitend abends und am Wochenende.

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