Ärztliches Praxismarketing – Chancen & Grenzen

In der Zentrale der Deutschen Bank in Bielefeld (v. l.): Alf Meyer zur Heyde, MC Vorstandsmitglied, Dr. med. Klaus Reinhardt, Vorsitzender des Hartmannbundes, und MC Präsident Prof. Dr. Uwe Rössler. Foto: Sandra Kreutzer
06. Juni 2016
Deutsche Bank

Marketing mit Berufsethos

(Bielefeld, 06. Juni 2016). „Ärzte sind keine Dienstleister – Patienten sind keine Kunden.“ Auch wenn dieser Vergleich heute häufig so gezogen wird: Nach Auffassung von Dr. med. Klaus Reinhardt, Bundesvorsitzender des Hartmannbundes in Berlin, haben Patientinnen und Patienten weit mehr Rechte und Ansprüche als Kunden. „Patienten haben ein Recht auf die Empathie und die Wertschätzung des Arztes.“

Aber niedergelassene Ärzte sind immer auch Unternehmer und müssen heute mehr als früher die Wirtschaftlichkeit ihrer Praxen gewährleisten. Da ist das Thema Marketing nicht fern. Vor dem Marketing Club OWL Bielefeld und zahlreichen Gästen erläuterte Dr. Klaus Reinhardt in der Deutschen Bank in Bielefeld die Chancen und Grenzen ärztlichen Praxismarketings.

Obwohl das Berufsrecht der Ärztekammer die klassische Werbung untersagt, sollten Ärzte angesichts sich verändernder Rahmenbedingungen und zunehmend informierter Patientinnen und Patienten ihre Möglichkeiten nutzen. „Voraussetzung ist aber, dass Gewinnmaximierung niemals Vorrang haben darf vor ärztlich wohl begründeten Entscheidungen“, so der in Bielefeld niedergelassene Arzt.

Reinhardts Hauptaugenmerk liegt auf der Optimierung von Strukturen. Wer als Arzt gute Werbung für sich machen und zugleich ökonomisch sinnvoll handeln will, sollte sich mit Praxisführung, den Möglichkeiten einer Ausweitung der Praxisausrichtung durch zusätzliche Schwerpunkte sowie der Gewinnung und Ausbildung guten Praxispersonals auseinandersetzen. Ärzte sollten Zeit und Energie für Teambildung und das Entwickeln guter Kommunikationsstrukturen – intern und extern – aufwenden und keine Scheu vor Investitionen in die Praxisräume haben. Denn wie überall, gilt auch hier: „Der erste Eindruck zählt.“

Die eigene Homepage ist heute neben den Klassikern wie Flyer und Printwerbung Pflicht für jede Praxis, betonte Reinhardt. Sie kann durch Online-Terminvergabe und -Rezeptbestellung zusätzlich zum Nutzen für die Patienten durchaus eine Ersparnis für die Praxis bringen, weil diese Anfragen flexibel abgearbeitet werden können. Ihm persönlich gefällt ein einheitliches Erscheinungsbild durch ein individuelles Corporate Design.

Wichtigstes Marketinginstrument für die Ärzteschaft ist und bleibt aber das Word-of-Mouth-Marketing. Und das wird durch gut organisierte Praxisabläufe, geringe Wartezeiten und kompetentes, freundliches Personal nur gewinnen. „Eine gut strukturierte Praxis ist für mich Zeichen gut strukturierten ärztlichen Handelns“, sagt Dr. Klaus Reinhardt mit voller Überzeugung.

www.hartmannbund.de

www.quellepraxis.de

Text: Martina Höke
Fotos: Sandra Kreutzer

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